Rubrik: Sportsucht

Sportsucht

Nicht nur Drogen können süchtig machen, gerade auch Sport, der eigentlich dem gesundheitlichen Wohlbefinden dienen soll, kann Menschen süchtig machen. Sportsüchtige sind wie alle anderen Süchtigen auch, auf der Suche nach dem nächsten "Kick".

Bei Sportsüchtigen ist es die Suche nach dem Adrenalinkick. Viele Sportsüchtige treiben mehrere Stunden Sport am Tag, um ihren Suchtzwang zu befriedigen. Oft hängt das zwanghafte Training auch mit dem Streben nach dem idealen Körper zusammen. Gerade in den letzten Jahren, in denen der Körperkult mehr und mehr an Bedeutung gewonnen hat, ist auch die Sportsucht zu einem größeren Thema in unserer Gesellschaft geworden. Doch die Überbelastung des Körpers führt über Jahre oft zu Langzeitschäden, wie Schwächung des Immunsystems, Hormonstörungen oder Knochen- und Gelenkverschleiß. Können Sportsüchtiger aufgrund einer Verletzung, mehrere Wochen keinen Sport treiben, leiden sie oft an Entzugserscheinungen, wie Kopf- und Magenschmerzen und schlimmen Depressionen.

Oft ist es auch so, dass die Sportsucht zur totalen Isolation führt, Sportsüchtige haben keinen Bezug mehr zu ihrem sozialen Umfeld. Für sie spielen, Familie und Beruf meistens nur eine untergeordnete Rolle, denn ihre Gedanken drehen sich nur darum, den nächsten Adrenalinkick zu bekommen. Starke körperliche Belastung über längere Zeit führt dazu, dass das menschliche Gehirn in großen Mengen Endorphine (körpereigene Morphinsurrogate) freisetzt. Dadurch sind Rauschzustände möglich.