Rubrik: Marihuana

Marihuana

Marihuana (auch Marijuana, span., entstanden aus dem Codewort ?Maria Juana?, eventuell mit Bezug auf die Zweihäusigkeit der Pflanze) bezeichnet getrocknete weibliche Blütenstände der Hanf-Pflanze mitsamt ihrem anhaftenden Harz und Blütenstaub, die als Droge konsumiert werden. Die allgemeinen Eigenschaften der Droge und die Rechtslage sind unter Cannabis beschrieben, die Eigenschaften der Pflanze unter Hanf. Eine weitere verbreitete Form dieser Droge ist das Haschisch.

Marihuana lässt sich im Vergleich zu Haschisch leichter pur, also ohne Tabak, rauchen. In vielen Ländern, z.B. den USA, ist diese pure Konsumform die allgemein übliche; hierzulande wird Marihuana aus zwei Gründen meistens mit Tabak vermischt:

  1. da während des Aufkommens des Cannabiskonsums seit den 1960er Jahren zunächst überwiegend das nicht pur im Joint rauchbare Haschisch verbreitet war - also aus einer Art Tradition heraus und
  2. da der Großteil des in Deutschland erhältlichen Marihuana einen recht hohen Wirkstoffgehalt hat und die meisten Marihuanaraucher den puren Konsum als zu intensiv empfinden. Das Marihuana wird in sogenannten "Joints" geraucht, die mit normalem Zigarettenpapier oder mit speziellem Jointpapier ("Longpapers") gedreht werden. Das Rauchen in speziellen Wasserpfeifen, sogenannten Bongs, bewirkt wie bei anderen Cannabisprodukten eine schneller und intensiver einsetzende Wirkung.

Das in Deutschland erhältliche Marihuana wird heute vermutlich größtenteils im Inland unter Kunstlicht angebaut (s.u.), seltener aus der Schweiz oder den Niederlanden importiert. Aber auch Outdoor-Anbau ist in Deutschland prinzipiell möglich (am besten in den wärmsten Regionen, z. B. Kaiserstuhl, Hegau) (Outdoor- bzw. Guerillaanbau). Allerdings ist dies illegal; die Pflanzen mit ihrem charakteristischen Aussehen können zudem leicht entdeckt werden.

Das Anbauen von Marihuana unter Kunstlicht in der eigenen Wohnung, das so genannte Indoor-Homegrowing (z.B. im Growschrank), wird in Deutschland immer beliebter, da sich so viele Gefahren des Schwarzmarktes bzw. des Entdeckungsrisikos beim Outdoor-Anbau vermeiden lassen. Die dabei vor allem für die Beleuchtung langfristig aufgewandte Energiemenge ist erheblich, jedoch aufgrund der höheren Qualität des zu erwartenden Endprodukts dennoch preiswerter als Marihuana auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, wo man aktuell etwa 4 bis 10 Euro pro Gramm zahlt (2005).

Sowohl der Anbau als auch der Besitz von Marihuana sind in Deutschland strafbar gemäß §29 a Abs.1 Nr.1 Betäubungsmittelgesetz (siehe auch: geringe Menge). Der Konsum selber wird jedoch nicht im Betäubungsmittelgesetz erwähnt. Sorten des Hanfes, die unter 0,3% THC(delta-9-Tetrahydrocannabinol) enthalten (Industriehanf), sind in Deutschland legal anzubauen, wobei es allerdings einer behördlichen Genehmigung bedarf.