Rubrik: Suchtmittel

Rausch

Rausch bezeichnet einen Zustand veränderter Wahrnehmung, der als angenehm oder als unangenehm erlebt werden kann:

Negative Folgen besonders von künstlich oder exzessiv herbeigeführten Räuschen können erhöhte Unfallgefahr, Zustände der Übererregbarkeit, der Apathie, Angstzustände, Bewusstseinsstörungen, Schock, in manchen Fällen sogar ein Fallen ins Koma sein. Hinzu können ggf. spezifische Nebenwirkungen der Rauschmittel kommen. Dient der Rausch wiederholt bewusst oder unbewusst der Realitätsflucht, kann er eng zusammenhängen mit der Sucht.

Auslöser von Rauschzuständen

''Alle Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.'' (Paracelsus) Das Phänomen des Rauschempfindens kann durch unterschiedliche Ereignisse ausgelöst werden. Hierbei können unterschieden werden:

Drogenfreie Rauschzustände

Oft handelt es sich bei den Rauscherlebnissen um Mischungen der hier unterschiedenen Rauschzustände.

Der Rausch in der Kultur

Das Nutzen gesundheitsschädigender oder verantwortungsherabsetzender Substanzen zu Rauschzwecken stellt neben einer möglichen Selbstschädigung auch für das soziale Umfeld eine potentielle Gefahr (etwa bedingt durch eine herabgesetzte Hemmschwelle und Selbstüberschätzungenen) oder Einschränkung (Kosten für Gesundheit und Sicherheit usw.) dar - und zwar unabhängig von der sozialen Toleranz dieser Substanzen. Der Rausch und die Verantwortung hängen also eng zusammen, ungeachtet dessen, dass ersterer oftmals als Ausrede für einen Mangel an zweiterer verwendet wird.

Integrierte Formen von Rausch in der Kultur

In einigen Religionen gehören Rauschzustände zu Zeremonien. Ziel ist etwa der Wunsch nach Intensivierung oder die Sehnsucht, Einheit mit dem Göttlichen zu erlangen (siehe Entheogen). Einige Mystiker oder Mönche nutzen Körperübungen, um ohne Drogen in Rauschzustände zu kommen. Bekannt sind beispielsweise die tanzenden Derwische im Sufismus (islamische Mystik).

Berauschende und halluzinogene Substanzen werden seit Menschengedenken genutzt, um Devination auszuüben oder in Kontakt mit dem Unterbewusstsein zu treten (Beispiel: Schamanismus). Einige Religionsgemeinschaften verwenden den Rausch zur Entgrenzung, zur Überwindung des menschlichen Befindens.

Nicht integrierte Formen von Rausch in der Kultur

So sehr der Rausch Teil vieler Kulturen oder Zeremonien ist, gibt es oft eine starke Abwehr von Rausch oder Drogen bei kulturell nicht integrierten Formen. Oft ist die Abwehr gegen nicht akzeptiertes Rauschverhalten wesentlich stärker als die Abwehr von integrierter Rauschnutzung. Dies hängt nur zum Teil mit Nebenwirkungen von Drogen zusammen oder dem möglicherweise fremdartigen Verhalten, dass in der Gemeinschaft auffallen könnte. Zum Anderen wird oftmals das gesellschaftlich nicht integrierte - insbesondere das gesetzlich verbotene - Rauschverhalten als Rebellion oder Provokation interpretiert, die die häufig als sicherheitsgebend empfundene bestehende Ordnung in Frage stellt.

Literatur

Siehe auch