Rubrik: Crack

Crack

Crack und Freebase sind die rauchbaren Formen von Kokain. Die Aufnahme geschieht dann meist durch Pfeifen aus Glas oder Metall, alternativ auch von einer Metallfolie wie Aluminumfolie geraucht.

Bei Kokainhydrochlorid (Straßen-Kokain) wird das Chlorid-Ion durch Natriumhydrogencarbonat (Natron) oder Ammoniumhydrogencarbonat herausgelöst. Werden aus Kokainhydrochlorid mittels eines organischen Lösungsmittels wie Amoniak, Verschmutzungen und Streckmittel herausgewaschen, entsteht Freebase (die freie Kokain-Base). Da es sich bei Äther um ein hochexplosives Lösungsmittel handelt, ist die Herstellung von Freebase gefährlich und führt immer wieder zu Todesfällen.

Seit Beginn der 1980er Jahre wird dieses Kokainderivat in den USA mit Hilfe von Backpulver für den Schwarzmarkt hergestellt. In Deutschland wird aufgrund dessen, dass hierzulande übliches Backpulver Stärke enthält, stattdessen Ammoniak oder Salmiak verwendet. In den Konsumentenszenen wird die Droge zumeist als Stein bzw. Steine bezeichnet.

Mitte der 1980er Jahre war Crack vor allem in amerikanischen Ghettos verbreitet. Gegen 1990 ging der dortige Konsum zurück. Seit Ende der 90er wird es vermehrt von Heroinabhängigen und Methadonsubstituierten konsumiert - auch in Europa -, was insbesondere wegen der z.T. unberechenbaren psychischen Folgen und Verhaltensauffälligkeiten zu zusätzlichen Komplikationen bei diesen Personen und der Drogenhilfe geführt hat. In Deutschland ist die Droge fast ausschließlich in den entsprechenden Szenen in Frankfurt a.M. und Hamburg, mit Abstrichen auch in Hannover, verbreitet. Durch die "Schnelllebigkeit" der Szene ist es sehr schwer, an die Konsumenten heranzukommen. Dies stellt Drogenprojekte vor neue Probleme.

Vorkommen und Verfügbarkeit

Crack wird als Klumpen (so genannten Steinen), meist in Mengen von zehntel oder halben Gramm, verkauft. Man bekommt bereits ab 5 - 10 EUR einen Crackstein, sodass eine einzelne Konsumeinheit als relativ preiswert anzusehen ist; durch die Konsumdynamik kann ein Crackkonsument aber innerhalb einer Konsumepisode (Stunden oder Tage) sehr viel Geld für die Droge ausgeben.

Konsumform

Die Droge wird in kleinen Pfeifen aus Glas oder Metall geraucht. Die Wirkung setzt auf diese Weise in weniger als zehn Sekunden ein, hält aber nur wenige Minuten an. Die für den Kokainkonsum insgesamt typische "episodische Gier" (Craving; engl.), also das Verlangen, mehr zu konsumieren, setzt bei Crack häufig anstatt nach 20-60 min. (Pulverkokain) bereits nach wenigen Minuten, z.T. nach weniger als einer Minute ein. Dadurch werden die Zeitabstände zwischen den einzelnen Konsumvorgängen z.T. sehr kurz. Zusätzlich können sich diese Konsumepisoden (Binges, engl.) über mehrere Tage hinweg ziehen, in denen die Konsumenten auf der Suche nach dem nächsten 'Stein' bzw. Geld für den nächsten Stein oft hektisch-gehetzt in der Szene unterwegs sind. Teilweise wird dabei von den Konsumenten solange Crack konsumiert, bis eine völlige körperliche Erschöpfung einsetzt.

Wirkung

Crack und Freebase erzeugen einen sehr kurzen, aber intensiven Rausch (?Flash?). Die Wirkung setzt im Gegensatz zum "Sniefen" von Kokain innerhalb von Sekunden ein, da der Wirkstoff in der Lunge sehr rasch aufgenommen wird und - ähnlich wie beim Spritzen - sofort zu den Nervenzellen des Gehirns gelangt. Der Rausch hält bei Crack ca. 5-10 min, bei Freebase etwa 2-4 min. an und endet mit einem abrupten "Runterkommen". Crack und Freebase haben eine stimmungsaufhellende, euphorisierende Wirkung. Ein Gefühl erhöhter Energie, gesteigerter Aufmerksamkeit, Wachheit und Leistungsfähigkeit tritt auf. Die Wirkung von gespritztem Kokain-Hydroascorbat ist mit der von Freebase und Crack vergleichbar.

Negative Rauscherlebnisse können unkontrolliertes Zucken und/oder Zittern, Schwächegefühl, Müdigkeit, Paranoia, Einsamkeitsgefühl und ein bedrohlich wirkendes Umfeld sein. Die besonderen Gefahren von Crack und Freebase liegen im außergewöhnlich hohen Reinheitsgrad und der großen Wirkdynamik dieser Substanzen.

Quelle: www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/crack.html

Literatur

 

Weblink