Rubrik: Koffein

Guaraná

Guaraná (Paullinia cupana) ist eine aus dem Amazonasbecken stammende Lianenart, die zu den Seifenbaumgewächsen (Sapindaceae) gehört. Ihre roten Früchte mit den bitter schmeckenden Kernen zeichnen sich durch ihren hohen Koffeingehalt (ca. 4-8% in der Trockenmasse) aus.

Guaraná besitzt die stimulierende Wirkung des Kaffees. Die anregende Substanz wird jedoch im Gegensatz zu dem im Kaffee enthaltenen Koffein erst nach und nach freigesetzt; die Wirkung hält somit vier bis sechs Stunden an. Die unterschiedliche Wirkung lässt sich darauf zurückführen, dass das Koffein in den Guaranásamen an Gerbstoffe gebunden ist, die erst abgebaut werden müssen, bevor das Koffein freigesetzt wird und seine Wirkung entfalten kann. Fälschlicherweise wird die anregende Substanz oft auch als Guaranin bezeichnet. Eine solche Substanz gibt es jedoch nicht.

Es können die gleichen Nebenwirkungen wie beim Genuss von Koffein aus anderen Quellen auftreten, z.B. Nervosität oder Schlafstörungen. Die längerfristige Anwendung von Guarana kann in Extremfällen Gedächtnisschwund und Konzentrationsstörungen hervorrufen.

Guaraná ist den Indios schon seit Jahrhunderten bekannt. Die geschälten und getrockneten Samen werden zu einem hellbraunen Pulver zermahlen, in Wasser aufgeschwemmt und mit Honig gesüßt zur Stärkung und Erfrischung verwendet. Heute wird daraus ein für Brasilien typisches Erfrischungsgetränk hergestellt. Verbreitung finden auch Schokolade, Kaugummi und Energy Drinks mit Guaranáanteil. Für die Pharmaindustrie ist Guaraná auch als Bestandteil von Arzneimitteln interessant.

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