Rubrik: Illegale Drogen

Drogenpsychose

Eine Drogenpsychose (medizinisch: drogeninduzierte Psychose) ist eine Psychose, die durch manche Drogen, z. B. Amphetamin, vor allem aber durch halluzinogene Substanzen wie LSD, psilocybinhaltige Pilze, so genannte Magic Mushrooms und Meskalin ausgelöst werden kann.

Die Situation bei Cannabis ist wissenschaftlich noch nicht entschieden, gleichwohl es im Verdacht steht, als Stressor (Auslöser) insbesondere bei chronischem Gebrauch bei entsprechend veranlagten Personen (Vulnerabilität) eine Psychosebildung zu beschleunigen. Nach dem ICD-10 (F16.X) ist eine drogeninduzierte Psychose (F16.5) von einem psychotischen Drogenverlauf für die Dauer der pharmakologischen Wirkung der Droge, vom Abhängigkeitssyndrom , von Entzugssyndromen (F16.3) oder Delir, vom amnestischen Syndrom (F16.6) sowie sogenannten Flashbacks (F16.70) zu unterscheiden. Es treten folgende Formen auf:

Unter Umständen reicht ein einmaliger Rausch, um eine über den eigentlichen Rauschzustand hinausgehende Psychose auszulösen. Vermutlich lösen Drogen eine vorhandene, latente Schizophrenie aus. Die genauen Vorgänge sind noch nicht exakt bekannt. Psychoaktive Substanzen können bereits geheilte Psychosen wieder auslösen und die Betroffenen dauerhaft in akute psychotische Zustände versetzen.

Insbesondere bei LSD und Pilzen ähneln die Rauschzustände symptomatisch oft einer Psychose. Zum großen Teil handelt es sich um die gleichen Symptome, die auch bei der klinischen Psychose beobachtet werden können. Es kann zu optischen und akustischen Halluzinationen kommen. Dabei werden nicht von der Sinneswahrnehmung stammende Geräusche oder Stimmen wahrgenommen. Im Gegensatz zum psychisch Erkrankten können Drogenkonsumenten oft die von ihnen wahrgenommenen Phänomene als nicht äusseren, sondern inneren Ursprungs erkennen.

Es sind Sprünge von Balkonen bekannt, die zu bleibenden Behinderungen und bis hin zum Tod geführt haben, weil Betroffene glaubten, sie könnten fliegen, Konsumenten liefen verwirrt auf der Straße umher und sind fasziniert von den Lichtern oder versuchen, Autos zu stoppen, einige wurden dabei auch schon überfahren und getötet. Da es schwierig abzuschätzen ist, wer eine verborgene Psychose in sich trägt, bergen vor allem der LSD-Rausch sowie Rauschzustände durch Pilze die Gefahr, eine dauerhafte Schädigung zu erfahren. Auch Cannabiskonsumenten sind gefährdet; letztere nach neueren Untersuchungen vor allem dann, wenn sie jung sind und eine bestimmte Mutation des COMT-Gens in ihren Zellen tragen. Hierbei begünstigt vor allem ein früher Konsumbeginn den Ausbruch der Störung. Es gibt Kliniken, die sich auf die Erkennung verborgener Psychosen spezialisiert haben.

Behandlung

Drogenpsychosen werden wie andere Psychosen behandelt. Wie die klassische Psychose kann auch eine Drogenpsychose für die Betroffenen dazu führen, dass auf Dauer ein Leben ohne Betreuung nicht mehr möglich ist.

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