Rubrik: Pflanzliche Drogen

Löwenohr

Löwenohr (Leonotis) (umgangssprachlich "Wild Dagga") ist der Name einer Gattung der Lippenblütengewächse (Lamiaceae), mit mehr als 30 Arten, die größtenteils alle in Afrika beheimatet sind. Eine Ausnahme bildet die Art Leonotis nepetifolia, welche in Südindien anzutreffen ist.

Charakteristisch für diese Gattung ist der kugelförmige Blütenstand, aus dem unzählige kleine Blüten hervorsprießen. Die Blüte erscheint bei uns im Spätsommer und hält etwa vier bis sechs Wochen an. Bei guten Bedingungen können viele Arten eine Höhe von zwei Metern erreichen. Bevorzugt wird eine Temperatur von 10-30 Grad und viel Sonne. In unseren Gefilden sollte die Pflanze in einem größeren Topf gehalten werden und kann so in der Wohnung überwintern.

Afrikanisches Löwenohr

Die Art Leonotis leonurus, auch Afrikanisches Löwenohr, großblättriges Löwenohr oder Wilder Hanf genannt, ist durch ihre berauschende Wirkung bekannt. Bei den Khoi Khoi in Südafrika wird sie als Medizin und Droge verwendet. Auch in Kalifornien hat sich in den 1990er das Rauchen der Blütenstände etabliert. Löwenohr hat eine psychoaktive Wirkung ähnlich der des Cannabis. Welche Substanz diese Wirkung auslöst, ist nicht abschließend geklärt.

In der Naturheilkunde wird Löwenohr gegen folgende Krankheiten eingesetzt: Fieber, Asthma, lepröse Lähmungen, Herzschwäche, Epilepsie, Hauterkrankungen, Hepatitis A und weitere Krankheiten. Sichergestellt ist zumindest die blutverdünnende Wirkung durch das enthaltene Cumarin.

Inhaltsstoffe

Afrikanisches Löwenohr enthält Marrubiin, Cumarin, Arginin, Rutin und weitere Bitterstoffe, Diterpene und Harze.

Warnung

Da keine Langzeitforschung über die Folgewirkung dieser Pflanze bekannt ist, wird davon abgeraten diese Pflanze zu konsumieren. Das Cumarin kann bei Überdosierung Leberschäden hervorrufen und steht im Verdacht krebserregend zu sein.

Arten