Rubrik: Alkohol

Weißwein: Täglicher Konsum erhöht Krebsrisiko

Forscher der Brown University bringen Alkoholkonsum mit einem Anstieg von Erkrankungen an invasiven Melanomen bei weißen Frauen und Männern in Verbindung. Der deutlichste Zusammenhang hat sich laut Forschungsleiterin Eunyoung Cho bei Weißwein ergeben. Das Krebsrisiko war bei jenen Körperteilen höher, die weniger der Sonne ausgesetzt sind.

Frühere Studien haben rund 3,6 Prozent der weltweiten Krebserkrankungen mit Alkohol in Verbindung gebracht. Dabei handelte es sich meist um Erkrankungen der Atemwege, von Leber, Bauchspeicheldrüse, Dickdarm, Rektum und Brust. Dabei wurde davon ausgegangen, dass Alkohol zu einer Karzinogenese führen kann, die durch die Umwandlung von Ethanol in Acetaldehyd hervorgerufen wird. Dabei kommt es zu einer Schädigung der DNA und einer Verhinderung der DNA-Reparatur.

Für die aktuelle Studie wurde untersucht, inwieweit Alkoholkonsum das Melanomrisiko erhöht. Dafür wurden die Daten von drei großen prospektiven Kohortenstudien mit 210.252 Teilnehmern ausgewertet. Diese wurden im Schnitt über einen Zeitraum von 18,3 Jahren begleitet. Der Alkoholkonsum wurde über die Beantwortung von Fragebögen ermittelt. Als Standardgetränk wurde eine Alkoholmenge von 12,8 Gramm festgelegt.

Insgesamt erhöhte Alkoholkonsum das Risiko eines Melanoms pro Getränk pro Tag um 14 Prozent. Jedes Glas Weißwein pro Tag entsprach dabei einem um 13 Prozent höheren Krebsrisiko. Andere Arten von Alkohol wie Bier, Rotwein oder Schnaps beeinflussten das Risiko nicht deutlich. Laut Cho verfügen Menschen im Vergleich mit jenen, die nicht 20 oder mehr Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen, über eine um zwei Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit von Melanomen im Bereich von Kopf, Nacken oder den Gliedmaßen.

73 Prozent höher war das Risiko jedoch bei Melanomen im Bereich des Rumpfes. Die Ergebnisse müssen Cho zufolge erst weiter erforscht werden. Es ist derzeit auch nicht bekannt, warum nur Weißwein das Krebsrisiko deutlich erhöht.